Der Lok der Zukunft auf Testfahrt in Oberschwaben?

Die FH-Aachen, Fachbereich Schienenfahrzeugtechnik hat 2017 als erste ausländische Hochschule an der IMechE Railway in England teilgenommen. Obwohl eine ausführliche Erprobung der Lok, getauft auf den Namen „EMMA“ im Vorfeld nicht möglich war, konnte auf Anhieb der 9. Platz erreicht werden.

Bei dem Wettbewerb geht es nicht um Geschwindigkeit.

Es werden bewertet:
  • geringe Lärmerzeugung
  • geringe Beschleunigungswerte im Wagenkasten
  • hohe Beschleunigung des Zuges
  • Energierückgewinnung beim Bremsen
  • Kurzzeitspeicherung der Energie
  • außerdem müssen die bekannten Startzeiten eingehalten werden
  • ein angetriebener Radsatz auf Zeit getauscht werden
  • die Konstruktion wird bewertet
  • Bewertung der Produktdarstellung und der Vermarktung
  • die Darstellung des innovativen Anteils der Lok

Bei dem Projekt unter der Leitung von Tim Tappert haben die Studenten/innen eine hervorragende Möglichkeit die Theorie aus dem Studium in der Praxis zu erproben.

Bei der Challenge konnte eine Verbesserung um immerhin 5 Plätze auf den 4. Platz erreicht werden. Die ausgiebigen Testfahrten auf der Anlage des Schwäbischen Eisenbahnvereins haben sich also gelohnt.
Um in diesem Jahr besser vorbereitet zu sein wurde beschlossen, schon in Deutschland ausführliche Probefahrten zu unternehmen. Die Spurweite der Lok beträgt 10 ¼ Zoll = 260 mm. Es gibt in Deutschland nur eine Anlage, die über diese Spurweite verfügt und so wurden die Testfahrten auf der Anlage des Schwäbischen Eisenbahnvereins e.V. in Kürnbach (bei Bad Schussenried) durchgeführt.
Die Testfahrten wurden am 12.+ 13.April, 17.+18. Mai und 14. Juni durchgeführt.

Die IMechE Railway fand Ende Juni statt.

„Emma“ unterscheidet sich von allen bisher auf der Anlage des Schwäbischen Eisenbahnvereins gefahrenen Lokomotiven. Das betrifft nicht nur das Aussehen, sondern insbesondere die Technik.

Es handelt sich um eine mit Wasserstoff betriebene Lok. Durch eine Brennstoffzelle werden die Batterien geladen, diese liefern den Strom für die vier Elektromotoren.

Mit „Emma“ werden weitere Sicherheitssysteme erprobt, beispielsweise zur Erkennung von Hindernissen auf der Strecke. An dem Projekt sind deshalb auch Informatiker beteiligt.

Fotos und Bericht: Hans-Jürgen Amberg

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